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Verlauf der Kuba Krise

in Information 14.12.2014 22:42
von Admin 2 • 4 Beiträge

Die Kuba Krise

Die Kuba Krise 1962 war sowohl der Höhepunkt, als auch der Wendepunkt des kalten Krieges. Als am 14. Oktober ein US Aufklärungsflugzeug potentiell atomare Mittelstrecken auf Kuba entdeckte stand die Welt kurz vor einem Atomkrieg. Präsident Kennedy verhängte am 22.10 eine Quarantäne Kubas und forderte die einfahrenden sowjetischen Schiffe auf, sich durchsuchen zu lassen. Erst in letzter Sekunde gelang es den Supermächten USA und UdSSR den Konflikt zu entschärfen.

Nach der gescheiterten Invasion Kubas im April 1961 lieferte die Sowjet Union verstärkt Waffen an Kuba. Die Sowjetunion hoffte, dass sie in Kuba einen sozialistischen Staat außerhalb Europas errichten könnten. Durch Kuba würden die Entwicklungsländer eine alternative zum Kapitalismus haben und die Sowjetunion würde Weltpolitisch mehr macht erlangen. Chruschtschow wollte das sozialistische Regime durch die Stationierung von Atomraketen stärken. So schrieb Chruschtschow in seinen Memoiren 1971: „Ich dachte mir das folgendermaßen. Wenn wir die Raketen heimlich installierten und wenn die vereinigten Staaten die Raketen erst dann entdeckten, nachdem sie bereits ausgerichtet und abschussbereit waren, würden die Amerikaner es sich zweimal überlegen, bevor sie versuchten, unsere Einrichtungen mit militärischen Mitteln zu vernichten. Ich wusste, dass die Vereinigten Staaten einige unserer Einrichtungen zerstören konnten, aber nicht alle. Wenn ein Viertel oder selbst nur ein Zehntel unsere Katen überlebte – oder falls nur eine oder zwei große übrig blieben - , dann könnten wir immer noch New York treffen, und dann wäre von New York nicht mehr viel übrig.“ Außerdem würde die Stationierung das unausgeglichene Kräfteverhältnis zwischen USA und UdSSR mehr auf die Seite der Sowjet Union verschieben. Zudem diente der Stützpunkt auf Kuba als Gegenstück oder Bedrohung des amerikanischen Atomwaffenstützpunkts in der Türkei.

Im August 1962 bestätigte Kennedy Berichte, wonach die Sowjetunion Waffen und Techniker nach Kuba gebracht hätte. Am 14. Oktober liefert jedoch ein U2 Aufklärungsflugzeuge Bilder von Raketenstellungen auf Kuba. Diese werden als SS4 Mittelstreckenraketen identifiziert und Kennedy gründet daraufhin am 16. Oktober das „Exekutivkomitee“ des Nationalen Sicherheitsrates („Exkom“), welches ihn beraten und Vorschläge zu dem Umgang mit der Krise geben sollte. Zu dem Komitee gehörte neben Vertreten des Außen- und Verteidigungsministeriums, der CIA und des Militärs auch sein Bruder und Justizminister Robert Kennedy und UNO Botschafter Adlei Stevenson. Am 18 Oktober 1962 empfängt Kennedy den sowjetischen Außenminister Gromyko, spricht das Thema Kuba aber nicht an. Am 20. Oktober wird auf der Sitzung der „ExKom“ eine Blockade und anschließende Quarantäne Kubas beschlossen, ohne auf die Einwände des UNO- Botschafters Stevenson zu hören Entspannungsgespräche mit Moskau aufzunehmen. Am selben Tag werden die Truppen in Alarmbereitschaft versetzt. Am 22. Oktober 1962 hält Kennedy eine Rundfunkt und Fernsehansprache in der er die Quarantäne Kubas verkündet. Am 24. Oktober tritt diese in Kraft und am 25. Oktober wird der Tanker „Bukarest“ durch die US- Navy gestoppt und die US- Armee in Alarmbereitschaft „Defcon2“ versetzt. Einen Tag später wird der Tanker „Marcula“ durch die USS „J. P. Kennedy“ (Name von Kennedys Vater) gestoppt und durchsucht. Die Seeblockade wird von dem englischen Premierminister Macmillian als völkerrechtlich kriegerischer Akt bezeichnet. Er fordert zur Mäßigung auf, während Adenauer für eine Bombardierung und Notfalls eine Invasion Kubas plädiert.

Am selben Tag bietet Chruschtschow in einer Botschaft an Kennedy an die Raketen auf Kuba zu demontieren, wenn dieser Zusichert nicht auf Kuba zu intervenieren. Jedoch wird am 27. Oktober ein U2 – Aufklärungsflugzeug über Kuba, von Kubanern ohne Zustimmung der Sowjetunion abgeschossen. Es kommt zu einem zweiten Brief Chruschtschows an Kennedy in dem er schreibt, dass die Sowjetunion die Raketen auf Kuba abbauen würde, wenn die USA ihre in der Türkei demontieren. Kennedy antwortet auf den Brief vom 26. Oktober, dass die Quarantäne aufheben und Garantien gegen eine Invasion Kubas geben würde, sobald die Sowjetunion ihre Raketen unter Aufsicht der UN demontiert habe. Der Justizminister Robert Kennedy trifft sich noch am selben Tag (27.) mit dem sowj. Botschafter Dobrinin und fordert eine Zusage zur Demontage und Abzug der sowj. Truppen auf Kuba. Er stellt einen zukünftigen Abzug der türkischen Mittelstreckenraketen in Aussicht, diese Information soll jedoch geheim gehalten werden. Zudem dringt eine amerikanische U2 versehentlich über der Halbinsel Tschukotka in sowjetischen Luftraum ein. Sie kann jedoch abdrehen bevor sie auf Sowjetische Abfangjäger trifft. In einem Brief am 28. Oktober kündigt Chruschtschow an, dass er die Raketenbasen demontieren werde und fordert Kennedy auf weiterhin für die Wahrung des Friedens zu arbeiten. Ein halbes Jahr später werden die türkischen Jupiter Raketen von Kennedy als „technisch veraltet“ erklärt und abgezogen.

Nachdem in der Kubakrise deutlich wurde, dass sich jeder regionale Konflikt zu einem Weltkrieg ausweiten konnte, wenn beide Supermächte daran beteiligt waren, wurder der "heiße Draht" eingerichtet mit dem die Staatsoberhäupter direkt und ohne umweg über Botschafter und offentliche Medien mit einander kommunizieren konnten. Eine weitere Folge war der Atomtestsperrvertrag, in dem sich viele führende Nationen, auch USA und UdSSR, der Welt dazu verpflichteten keine Überirdischen Atomtests mehr durchzuführen. Trotzdem rüstete die Sowjetunion weiter ihre Atomwaffen auf, um mit der USA gleichzuziehen.

Quellen: Zeiten und Menschen 2, Geschichte Oberstufe Schönigh, S.253 -261
Abitur Training Geschichte 2, Stark S. 87 - 89


zuletzt bearbeitet 15.12.2014 12:09 | nach oben springen


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